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Kontrabass

Wer kann dieses Instrument erlernen (Alter, körperliche Voraussetzungen)? Wie gelingt der Einstieg (Alternativinstrumente sofern nicht gleich möglich)?
Kontrabass unterliegt (fast) keiner Altersbeschränkung. Verschiedene Bassgrößen ermöglichen allen Bassinteressierten das passende und altersgerechte Instrument zu spielen.

Insbesondere im unteren Altersbereich hat sich in der letzten Dekade sehr viel Positives entwickelt. Nicht nur aufgrund der Verfügbarkeit von entsprechenden Instrumentengrößen, sondern auch aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung im Bereich von kinder- und jugendspezifischer Unterrichtsliteratur während der letzten Jahre, kann heute bereits im Vorschulalter mit dem Kontrabassspiel begonnen werden.

Ebenso hat sich auch der Anteil von Kontrabassspielerinnen fortwährend erhöht. Die früher häufig anzutreffende Vorstellung, dass Kontrabassspiel etwas mit Körperkraft zu tun hat und es sich aufgrund der Größe des Instruments um eine traditionelle Männerdomäne handelt, ist überholt Sowohl im Profi-, als auch im Amateurbereich liefern Mädchen bzw. Frauen gleichberechtigt ab!

Neben denjenigen, die sich von Anfang an für den Kontrabass als Instrument entscheiden, erliegen zahlreiche „Umsteiger“ indirekt den Reizen des Kontrabassspiels- und bleiben für immer dabei! Wer bereits Erfahrungen mit der Handhabung anderer Streich- oder Zupfinstrumente hat, wird zum Kontrabass zügig Zugang finden.

Wie bekomme ich das Instrument zum Klingen?
Traditionell wird der Kontrabass im Stand gespielt. Bei dieser Handhabung wird das Instrument durch einen höhenverstellbaren Standfuß („Stachel“) an die Körpergröße des Menschen angepasst. Man kann Kontrabass aber auch im Sitzen spielen. Hierfür benötigt man dann allerdings einen erhöhten Stuhl. Gerade im Anfängerunterricht hat es sich entwickelt, dass die Spielenden das Instrument zunächst im Sitzen bedienen. Eine gekonnte Klangerzeugung am Kontrabass setzt das Zusammenwirken beider Hände voraus. Die Finger der rechten Hand tragen auf zwei unterschiedliche Arten zur Tongestaltung bei. In der klassischen Musik halten sie meist einen mit Pferdehaaren bespannten Bogen, der eine der vier Saiten in Schwingung versetzt (con arco). Bei anderen Stilrichtungen (z.B. Jazz oder Volksmusik) werden die Saiten von mindestens einem Finger gezupft (pizzicato). Die Finger der linken Hand werden nun an bestimmten Stellen auf das Griffbrett aufgesetzt. So entstehen dann unterschiedliche Tonhöhen. Es ist, wie bei anderen Streich- und Zupfinstrumenten auch, wichtig, systematisch zu erkennen, an welcher Stelle die Finger welchen Ton greifen und sich diese Positionen (auch „Lagen“ genannt) gut einzuprägen.

Ist es schwer, das Instrument zu erlernen?
Wer sich auf das Hören tiefer Töne einlässt und regelmäßig Übezeit investiert, wird relativ früh in der Lage sein, mit anderen Musizierenden zu interagieren (kleiner Hinweis: Kontrabassstimmen in Ensembles sind häufig etwas weniger virtuos angelegt als die anderer Instrumente…) 

Welche zusätzlichen Angebote stehen mir offen, wenn ich dieses Instrument an der Musikschule lerne? Für welche Ensembles ist dieses Instrument auch geeignet?
Der Kontrabass ist - was seine Einsatzmöglichkeit angeht- ein Allrounder. Natürlich kann man den Kontrabass auch als Soloinstrument spielen. Häufiger allerdings ist er im Ensemblekontext zu finden- als integrativer Bestandteil. Ein Ensemble ohne Bass ist eigentlich nicht denkbar! Neben dem primär klassischen Einsatz in Streichorchestern, Jugendorchester oder Sinfonieorchester können sich Kontrabassisten aber auch in Big Band, Wind Band, Jazzensembles, Zupforchestern oder Formationen im Popbereich austoben.

Gibt es einen Lehrplan? Sind Leistungsnachweise zu erbringen?
Wie für jedes andere Instrument existiert auch für Kontrabass ein Lehrplan des VdM. Dieser Lehrplan hilft dabei, Fortschritte am Instrument richtig einzuordnen und durch Dokumentation im Rahmen von Beratungsvorspielen Standardsicherung zu betreiben.

Welche Unterrichtsformen sind möglich (Einzelunterricht, Gruppenunterricht, Unterrichtszeit)?
Das gängigste Unterrichtsformat ist der Einzelunterricht. Hier kann auf individuelle Bedürfnisse der Lernenden am flexibelsten eingegangen werden.

Gerade im Anfängerunterricht kann jedoch auch in Kleingruppen (bis zu drei Lernenden) unterrichtet werden, da das gemeinsame Lernen motivierend ist und Kooperation im Unterricht das spätere Teamwork im Ensemblekontext anbahnen kann. Haben die Mitglieder einer Lerngruppe einen ähnlichen Lernstand kann Gruppenunterricht auch über den Anfängerunterricht hinaus sinnvoll sein.

Die Dauer des Unterrichts ist ebenso flexibel an die Bedürfnisse des Lernenden anzupassen. Pro Kopf sollten es jedoch mindestens 22.5 Minuten sein.

Kann man dieses Instrument an der Musikschule ausleihen?
Ja, und zwar in fast allen Größen. Dies ist besonders für junge Lernende wichtig, da man mit der Anschaffung eines eigenen Instruments warten kann, bis das Wachstum abgeschlossen ist.

Warum sollte ich unbedingt dieses Instrument erlernen?
… weil Kontrabass ein sehr spezielles Instrument ist! Der Kontrabass ist in diversen Stilrichtungen gefragt und gefordert- somit ist man immer mit dabei! Der Klang eines Kontrabasses ist nicht aufdringlich und aufmerksamkeitshaschend, sondern subtil, rund und raumgreifend. Als Klangreferenz möge der letzte Satz von Beethovens 9. Symphonie dienen: bevor „Freude schöner Götterfunken“ glanzvoll in Chor und Orchester erstrahlt, taucht das identische melodische Thema schon in der Kontrabassstimme auf-  allerdings simpler, gelassener und schöner. 

 

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